Kathedralen von Claudia Piñeiro

Heute möchte ich Ihnen ein Buch vorstellen, von deren Autorin ich bis dahin noch nichts gehört hatte, dabei ist die Argentinierin Claudia Piñeiro in ihrer Heimat fast eine Ikone. Zum Glück fand ich einen Hinweis dazu im Magazin der Büchergilde. Und so geht die Geschichte:
Dreißig Jahre ist es nun her, dass die junge Ana ermordet worden ist. Für ihre Schwester Lía ist das der Moment gewesen, an dem sie aufgehört hat, an Gott zu glauben. Nicht nur, dass man ihre kleine Schwester, das Küken, umgebracht hat, sie wurde zudem übel zugerichtet auf einer Müllhalde entsorgt. Lía flieht vor den Ereignissen und ihrer Familie, verlässt Argentinien und baut sich in Spanien ein neues Leben auf.
Hier beginnt die Geschichte. Lía ist zur Ruhe gekommen, sie hat alle Kontakte zur Familie abgebrochen, nur mit ihrem Vater unterhält sie eine sporadische Brieffreundschaft, die von zärtlichen Gefühlen der beiden zueinander zeugt, aber strengen Regeln unterworfen ist.
So hat sie sich in einem einfachen Leben eingerichtet, doch als sie eines Tages einen sowohl unerwarteten als auch unerwünschten Besuch erhält, werden alte Wunden wieder aufgerissen.
Claudia Piñeiro, argentinische Publizistin, Autorin und Frauenrechtlerin, erzählt in diesem klaustrophobischen Roman davon, wie Extremismus, und besonders der staatlich sanktionierte Extremismus, schreckliche Blüten treiben kann.
Auf der Klappe steht: „Eine Familie, ein Geheimnis, sieben Wahrheiten“. Und genau darum geht es, um Familie, um Geheimnisse und die verschiedenen Sichtweisen auf die Geschehnisse. Streckenweise sehr brutal, ist dieser außergewöhnliche Roman nichts für schwache Nerven. Und doch: Lesen Sie ihn! Er wird Sie erschüttern und nachdenklich machen. Und Sie werden noch mehr von Claudia Piñeiro lesen wollen.

Auch in einer tollen Ausgabe bei der Büchergilde Gutenberg erschienen! Hier ansehen.